Erstmals für das «Eidgenössische» im Jahr 1961 in Zug und seither in lückenloser Folge trägt NÜSSLI mit dem Bau der Arena zu unvergesslichen Festmomenten mit Brauchtum, Begeisterung und Begegnung bei. Für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF), das vom 26. bis 28. August 2022 in Pratteln im Baselbiet stattfindet, plant und baut NÜSSLI zum 22. Mal die Festarena in temporärer Bauweise. «Die sechseckige Festarena – mit 800 m Umfang, 250 m Durchmesser und 17,5 m Dachhöhe – wird diesen Sommer 50 900 Zuschauerinnen und Zuschauern mit gedeckten und ungedeckten Sitz- und Stehplätzen Sicht auf die Sägemehlringe bieten,» erklärt Projektverantwortlicher David Frei. Für den Bau der sechs Tribünen sind insgesamt circa 3000 t Tribünenmaterial, bestehend aus Unterkonstruktion, Dachelementen und Sitzen nötig. Diese treffen in Form von 300 000 einzelnen Bauteilen nach und nach rechtzeitig für die Montage auf der Baustelle ein. Die temporäre Bauweise ist dank der mehrfach wiederverwendbaren Bauelemente nachhaltig und ermöglicht, die Arena flexibel auf die Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Viele der verbauten Elemente waren schon mal bei einem früheren «Eidgenössischen» Bauteil der Arena.
Zentral für den Projekterfolg: ein sorgfältig ausgearbeitetes Logistikkonzept
Für kurze und effiziente Transportwege setzen die NÜSSLI Logistiker einen Grossteil des Materials vor und nach dem Schwingfest in den nächstgelegenen Projekten in der Schweiz ein, so zum Beispiel wie an Musikfestivals und Sportanlässen, wie dem Nordostschweizer Schwingfest in Balterswil, dem Beachvolleyball-Turnier in Gstaad und dem Basel Tattoo. Gewisse kritische Komponenten, wie Treppen- und Dachelemente sowie die NÜSSLI Premium-Tribüne, die für die VIP-Gäste am ESAF dient, werden jedoch von den umliegenden Auslandsniederlassungen und internationalen Grossprojekten auf die Baustelle transportiert. Ein logistisches Puzzle, welches auch deshalb besonders anspruchsvoll ist, weil das zuerst verbaute Tribünenmaterial während 2,5 Monaten für das Schwingfest in Pratteln verplant ist und erst nach dem Abbau wieder eingesetzt werden kann; damit ist es für die zahlreichen Sommeranlässe nicht verfügbar.
Bau der Arena mit Hilfe der Armee
Mitte Juni 2022 beginnen die Bauarbeiten auf dem Festgelände. Das zehnköpfige NÜSSLI Projektteam wird beim Bau unterstützt. Die Schweizer Armee und der Zivilschutz helfen dem Projektteam beim Aufbau der Arena. In Spitzenzeiten sind es bis zu 300 Helferinnen und Helfer, die direkt am Bau beteiligt sind. Besonderes Augenmerk bei den Bauarbeiten verlangen einige Gegebenheiten des Festgeländes: die Hochspannungsleitung im Norden, die Eisenbahnlinie im Westen und ein Geländepanzerhindernis. Vom Bund als «militärhistorisch schützenswert» eingestuft, muss die Panzersperre beim Tribünenbau soweit möglich erhalten bleiben. Beispielsweise im Bereich von Evakuationskorridoren jedoch, wo ein Überbauen aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist, werden wenige Blöcke entfernt. Um das Athletendorf, das sich westlich der Eisenbahnlinie befindet, mit dem Festgelände zu verbinden, wird eine temporäre Fussgängerbrücke über die Bahngeleise gebaut.
Eines der grössten temporären Stadien der Welt für zwei Tage Festbetrieb
Nicht nur die präzis koordinierte Logistik und die detailliert geplante Montage erfüllen höchste Anforderungen. Ein Projekt in der Grösse der ESAF-Festarena ist in vielerlei Hinsicht herausfordernd und benötigt umfassende Planung sowie gründliche Vorbereitung. «Der grösste Sport- und Kulturanlass der Schweiz ist eng mit der NÜSSLI Firmengeschichte verbunden. Zum 22. Mal baut NÜSSLI die Arena – das Herzstück des ‹Eidgenössischen›. Und wie das ESAF über die Jahrzehnte zum lebendigen Kulturgut wurde, so wuchs auch NÜSSLI mit den höheren Anforderungen seit mehr als 61 Jahren technisch, logistisch und konzeptionell», sagt Andy Böckli, CEO der NÜSSLI Gruppe, mit Stolz.
Bereits Jahre vor der Veranstaltung erstellte NÜSSLI Machbarkeitsstudien und Grobplanungen für die kandidierenden Städte. Später folgten die Detailpläne, Offerten und Montagepläne für den Veranstaltungsort Pratteln im Baselbiet, um die Arena schliesslich innerhalb von nur neun Wochen bauen zu können.
Und schon am Montag, nachdem der Schwingerkönig gekrönt sein wird, werden die Crews mit dem Rückbau der Arena beginnen. Circa innerhalb eines Monats werden die 300 000 Einzelteile der Tribünen bereits wieder in verschiedene Himmelsrichtungen auf den Weg zu den nächsten Events geschickt.