Openair Frauenfeld
Electric Love
Palèo Festival

Die ganze Welt der Festivalbühnen

Mit Woodstock haben die heutigen Musikfestivals nur noch wenig gemeinsam. Anders als bei der „Mutter aller Festivals“ aus dem Jahre 1969 sind die Festivals heute perfekt geplant und ausgerüstet. Die Infrastrukturbauten sind präzise auf den jeweiligen Festivalfokus und die Besuchermenge abgestimmt. Insbesondere das Herzstück der Veranstaltungen – die Bühne – muss deshalb absolut flexibel und vielseitig auf jeden Act anpassbar sein.

November 2016

Der Wunsch, für kurze Zeit in eine unkomplizierte, euphorische Welt einzutauchen und das gemeinsame Erleben zu zelebrieren, erfasst immer mehr Menschen. In den letzten Jahren sind viele neue Musikfestivals ganz unterschiedlicher Stilrichtungen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Alteingesessene haben ihr Konzept noch spezifischer auf ihr Zielpublikum ausgerichtet, um genau den richtigen Lifestyle zu kreieren. Doch die Konkurrenz ist gross und laut. Letztendlich entscheiden, wie überall, die Zahlen über Erfolg und Weiterbestehen. Aus den Konzerten der Hippiebewegung hat sich ein eigenständiger Geschäftszweig entwickelt.

Bühnenkomplexe als Eyecatcher

Vor allem die jungen Veranstaltungen müssen dem Publikum ein besonderes Erlebnis bieten, um sich zu etablieren. Dabei kann neben einem attraktiven Line-up auch die Bühnenkonstruktion durchaus ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal darstellen. Das „Electric Love“-Festival im österreichischen Salzburg beispielsweise überzeugte schon bei seiner ersten Durchführung 2013 mit einer imposanten Bühnenkonstruktion und toppte diese 2014 mit einer Art Bühnenkomplex mit 20 Meter hoher Rückwand und seitlich integrierten Bars und Lounges. Dieses Jahr baute NÜSSLI zum dritten Mal die Bühnenlandschaft für das junge Festival der elektronischen Musik auf der Rennstrecke Salzburgring und ausserdem Ton- und Lichttürme sowie zusätzlich die Q-Dance-Stage und den Heineken Starclub. Rechts und links der 60 Meter breiten Mainstage verlängerten VIP-Podeste von 124 beziehungsweise 150 Meter Länge die gewaltige Konstruktion.

Auch das Openair Frauenfeld, das grösste Urban/Hip Hop-Festival Europas, setzt alles daran, den Besuchern ein Gesamterlebnis zu bieten. Dazu arbeiteten die Organisatoren ein neues Konzept mit riesiger Bühnenstadt als Eyecatcher aus. „Es lässt sich allgemein ein Trend feststellen hin zu offenen Kulissenkonstruktionen, die ganz auf Show ausgerichtet sind.“, sagt Urs Gross, verantwortlicher Projektleiter für die Bauten am Openair Frauenfeld. So stand anstelle der bisherigen zwei Kuppelbühnen am diesjährigen Openair Frauenfeld in der Ostschweiz eine 135 Meter lange Skyline mit vier zusätzlichen Videoscreens für die Acts bereit. Neben Nord- und Südbühne war zudem eine erhöhte Plattform für 60 bis 100 Personen integriert, die eine Aussicht bot, wie sie sonst nur den Bands vorbehalten ist.

„Der zusätzliche Aufwand für die Zwischenkonstruktion entspricht etwa demjenigen für eine dritte Bühne“, führt Gross weiter aus. „Wir mussten die Projektplanung zeitlich anpassen und den Aufbau der Bühne zehn Tage vor Veranstaltungsbeginn fertigstellen, damit der Kulissenbauer anschliessend die Fassadenelemente zur 24 Meter hohen Skyline montieren konnte.“ Die Begeisterung im Publikum über die gigantische Bühnenstadt jedoch war enorm. Nach viel positivem Feedback aus dem In- und Ausland überlegt sich die Festivalorganisation sogar, die Bühnenstadt nächstes Jahr weiter auszubauen.

Unterschiedlichste Bühnentypen

Mehr als 350 Festivals aller möglichen Musikrichtungen finden jedes Jahr allein in Deutschland statt. Zusammen mit Österreich und der Schweiz ergibt sich fast die doppelte Anzahl. Die Vielfalt dieser kulturellen Ereignisse verlangt von Eventstrukturen eine maximale Flexibilität, damit jede Show und jeder Act die volle Wirkung entfalten und das Publikum in den Bann ziehen kann. Dass ein Stadtfestival der leiseren Töne wie beispielsweise das Klassik Openair in Linz ganz andere Ansprüche in Bezug auf Bühne und Ton-/Lichtbauten hat als eine Veranstaltung mit satten Bässen draussen im Grünen, versteht sich von selbst. Mit modularen Bausystemen lässt sich diesen unterschiedlichen Bedürfnissen jedoch problemlos Rechnung tragen.

Schon seit den frühen Achtzigern stattet der Eventbauer NÜSSLI Musikfestivals mit temporären Infrastrukturen wie Bühnen, Tribünen, Licht- und Soundtürme, Kamerabauten, Plattformen und Partyhalls aus. Seither sind nicht nur die Bedürfnisse der Veranstalter stetig gestiegen, auch die Sicherheitsvorschriften haben sich verschärft und das technische Equipment hat sich enorm weiterentwickelt. So liefern zum Beispiel heutige Beschallungsanlagen mit nur gerade 1,5 Tonnen Gewicht den besseren Sound als frühere Systeme, die mit stolzen 20 Tonnen Gewicht pro Seite an den PA-Wings hingen. Aufgrund all‘ dieser Trends, aber auch basierend auf der eigenen langjährigen Erfahrung hat NÜSSLI das eigene Bausystem laufend weiterentwickelt und verfügt heute über unterschiedliche Bühnentypen mit oder ohne Dach und in verschiedenen Grössen und unzähligen Varianten aufbaubar. Den ganzen Sommer über wird das verfügbare Baumaterial von Festival zu Festival in ganz Europa transportiert und ist ständig im Einsatz.

Openair Frauenfeld (CH)

Setzte als eines der ersten Musikfestivals in Europa auf den Trend Bühnenkomplex: Das Openair Frauenfeld investierte dieses Jahr in eine 135 Meter lange Bühnenstadt, die in den nächsten wieder auf- und möglicherweise weiter ausgebaut werden soll.

Electric Love, Salzburgring (AT)

Das Festival der elektronischen Musik explodiert förmlich: Mit der diesjährigen dritten Durchführung verzeichneten die Organisatoren gleich dreimal so viele Besucher wie beim ersten Festival 2013.

Paléo Festival, Nyon (CH)

Das Palèo Festival möchte ganz gezielt die Neugierde des Publikums fördern. Dazu lädt es immer wieder wenig bekannte Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt ein und ist offen für alle Musikstile wie auch für Zirkus- und Strassenkunst.

Klassik Openair, Linz (AT)

Mit Frischluftklassik verwöhnte das Bruckner Orchester Klassik Openair in Linz sein Publikum. Mitten in der Stadt, bei freiem Eintritt und auf einem der schönsten „Saalplätze“ Europas.

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