Erstmals fand die grösste Inklusions-Sportveranstaltung der Welt in Deutschland statt – als grösstes Sportereignis seit den Olympischen Spielen 1972. Vom 17. bis 25. Juni vereinte der Anlass in Berlin die Menschen mit und ohne geistige Behinderung in ihrer Begeisterung für den Sport und das gemeinsame Erleben. Mehr als 7.000 Athleten und Athletinnen aus über 190 Ländern traten in 26 olympischen Sommersportarten gegeneinander an und feierten miteinander sportliche Höhepunkte.
Sportstätten in der ganzen Stadt
Von den insgesamt zehn Standorten in Berlin und Brandenburg waren der Olympiapark und die Messe Berlin die Hauptaustragungsorte. Die Nachhaltigkeit und die Vorteile der bestehenden Infrastruktur, Veranstaltungsstätten und Partnerschaften waren auch Argumente, warum Berlin 2018 den Zuschlag für die Weltspiele 2023 erhielt. Auf dem Berliner Messegelände fanden die Wettkämpfe der Disziplinen Boccia, Tischtennis, Badminton, Kraft-Dreikampf, Judo, Volleyball, Basketball, rhythmische Sportgymnastik und Geräteturnen statt.
Vom Messegelände zur Multi-Sportanlage
Eventbauer NÜSSLI installierte rund 9000 Tribünenplätze in Form von 30 Einzeltribünen, die in 11 Hallen der Messe Berlin die passenden Zuschauerinfrastrukturen für die unterschiedlichen Sportarten bildeten. Sie boten zwischen 140 und 1450 Zuschauerplätze. Uli Born, Sales Manager von NÜSSLI, sagt dazu: «Unser Lösungsansatz bestand darin, die Anzahl der verschiedenen Tribünenlayouts auf ein Minimum zu reduzieren, ohne dabei die Bedürfnisse der einzelnen Sportarten aus den Augen zu verlieren. Mit der Entwicklung von «nur» sieben Tribünenlayouts ist es uns gelungen, sowohl den engen Budgetvorgaben Tribut zu zollen als auch den Planungs- und Logistikaufwand zu reduzieren, die Montage zu vereinfachen und Abläufe zu standardisieren.»
Medienübertragungen in alle Welt
Die Wettkämpfe und Höhepunkte der Special Olympics World Games wurden täglich in die ganze Welt übertragen. Entsprechend wichtig war die Infrastruktur für die rund 1.500 Medienvertreter vor Ort. Das Projektteam von NÜSSLI installierte sechs Kameratürme, die aufgrund des Hallenbodens eine spezielle Lösung erforderten. Denn: Der Hallenboden liegt auf einem Stahlträgerrost auf und wird bei starken Publikumsbewegungen in Schwingung versetzt. Um wackelfreie Bilder zu gewährleisten, musste verhindert werden, dass sich diese Schwingungen auf die bis zu sieben Meter hohen Kameratürme übertragen. Deshalb wurden die Türme unter dem Hubboden auf dem 45 Zentimeter tiefer liegenden, betonierten Untergrund gegründet und exakt ausgerichtet.
Kurze Transportwege
Nur zehn Tage dauerte der Aufbau und sechs Tage der Abbau der Infrastruktur. Eine sorgfältige Koordination der beteiligten Gewerke ermöglichte es, zeitlich überlappend in den verschiedenen Hallen zu arbeiten und Wartezeiten zu minimieren. Eine Schlüsselfunktion hinsichtlich Effizienz und Nachhaltigkeit kam der Logistik zu. Ein Grossteil der 460 Tonnen Systemmaterial wurde mit 27 Sattelzügen aus dem nur 24 Kilometer entfernten Werk Ludwigsfelde angeliefert und sorgte so für einen deutlich geringeren CO2-Fussabdruck der Baustelle. Auf dem weitläufigen Messegelände gelangte das Material dann optimiert in die jeweilige Halle – entweder direkt vom Lkw oder mit geeigneten Transportmitteln wie Schwerlast-Plateauanhängern. Zeitaufwändige und umweltbelastende Fahrten mit einzelnen Paletten konnten so minimiert werden.