Die Anforderungen der Bauherren an das neue Stadion sind hoch: 15.000 Plätze soll es bieten und für grosse internationale Sportanlässe erweitert werden können. Dabei muss der Erweiterungsprozess wirtschaftlich und flexibel sein. Weit über die Leichtathletik-WM im nächsten Jahr hinaus soll es als Teil einer städtebaulichen Vision ausserdem nachhaltig zur Entwicklung der Region beitragen.
Mit Weitsicht geplant, mit temporären Strukturen gebaut
Die anspruchsvolle Aufgabe, den 15 Hektar grossen Stadionkomplex mit Park zu planen, übernimmt das Team von NAPUR Architekten. Gemeinsam mit NÜSSLI sind sie für die temporäre Erweiterung für die WM zuständig. Sowohl die Architekten wie auch die Eventbauspezialisten denken und arbeiten schon lange besonders vorausschauend und nachhaltig.
So setzen sie für das neue Stadion und seine Premiere zur WM im nächsten Jahr vor allem auf intelligente temporäre Strukturen. Der Entwurf des neuen Leichtathletikstadions sieht eine flexible und multifunktionale Einrichtung vor. Das Konzept funktioniert mit einer erhöhten Empfangsebene. Während im unteren Bereich dauerhaft 15.000 Zuschauer Platz finden, bietet die erhöhte Ebene einen Blick ins Stadion und auf die Parkanlage mit der Donau. Diese Plateaufläche wird bei der Leichtathletik-WM 2023 für einen temporären Oberrang mit weiterer 25.000 Plätzen, die komplett zurückgebaut werden, genutzt.
Sie wird nach dem Grossereignis zu einer urbanen innerstädtischen Begegnungsfläche. Geplant sind zum Beispiel überdachte und beleuchtete Lauf- und Rollschuhbahnen, Street-Workout-Einrichtungen, Trainingsbereiche und Street-Food-Angebote für Sportbegeisterte. Die freie Plateaufläche wird so täglich aktiv genutzt, bleibt aber künftig genauso für einen nächsten Grossanlass mit zusätzlichem Platzbedarf nutzbar.
Über den Selbstzweck hinaus
Realisiert wird das neue «National Athletics Center» auf dem ehemaligen Industriegebiet Vituki am Donauufer. Dieses wird mit dem Bau des Stadions nachhaltig saniert und zum städtebaulich attraktiven öffentlichen Sport- und Erholungspark.
Dass Veranstaltungs- und Eventbauten nicht mehr nur dem reinen Selbstzweck dienen sollen, ist schon lange bekannt. Die Kombination aus permanenten und temporären Strukturen bildet für Grossanlässe im Sport- und Kulturbereich eine verantwortungsvolle Lösung, die Flexibilität mitbringt und keine unerwünschten «White Elephants» hinterlässt.