Die temporäre Kunstinstallation erinnert an den früheren zweiten Turm des Fraumünsters und verkündet in der ganzen Stadt die Gestaltungskraft von Frauen. Sein Kleid besteht aus grünen Stoffbändern von insgesamt 1000 Metern Länge, auf denen die Namen von 500 Frauen gedruckt sind. Die Turm-Konstruktion würdigt die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Wirkmächtigkeit von Frauen, die es in Stadt und Kanton Zürich seit jeher gegeben hat.
Ausgeklügelte Vorbereitung und Umsetzung
Das Projekt entspringt einer Idee der Architektin Debora Burri-Marci, die den eingeladenen Wettbewerb im Januar 2022 gewann und das Projekt zusammen mit der Bauherrschaft «Verein Katharinen-Turm» bis zur Baueingabe begleitet hat. Seitdem wurde das Projekt weiterentwickelt, an die Anforderungen des besonderen historischen Ortes und der Machbarkeit durch Sandro Camenzind, JJAdM Architektur GmbH angepasst und verfeinert. Der Katharinen-Turm besteht aus zwei Bereichen: einem begehbaren Sockel und einem Turmbereich. Der Sockel des Turms wurde von Roland Zeller, WAM Planer und Ingenieure AG zusammen mit NÜSSLI auf die statischen und tragwerksplanerischen Herausforderungen hin überprüft, geplant und umgesetzt. NÜSSLI Projektleiter David Frei dazu: «Wir haben den Turm in Hüttwilen zunächst aufgebaut und die Stoffbänder getestet. Ein wunderbares Projekt, welches viel Sorgfalt und Detail-Versessenheit erforderte.»
Besucherinformationen und nachhaltige Nutzung
Im begehbaren Bereich werden verschiedene Schautafeln die Geschichte und die Idee des Projektes den Besuchern erläutern. Für den Turmbereich arbeitete NÜSSLI mit einer bewährten Gittermaststruktur, welche sich schon in der Vergangenheit bewährt und damit eine finanziell attraktive Lösung geschaffen hat. Diese werden jeweils am Boden vormontiert, mit Bändern und Technik bestückt und mit einem Mobilkran vor Ort aufeinander gesetzt. Bei den Gittermastelementen handelt es sich um Standardprodukte aus der Bauindustrie, die nach der Demontage für andere Installationen wiederverwendet werden. Die Bänder, die das Kleid des Turms bilden, sind 30 cm hoch und ca. 25 m lang und werden nach der Demontage ebenfalls einer neuen Nutzung zugeführt. Eine auf die Bedürfnisse der Stadt abgestimmte minimale Beleuchtung wird den Katharinen-Turm zudem wie eine Laterne beleuchten.